Pädagogische Konzeption

Die Kita als Entwicklungsraum

Die Kindertageseinrichtung als Entwicklungsraum

Mit Eintritt in eine Kindertageseinrichtung erweitert sich der Lern- und Erfahrungsraum der Kinder automatisch, denn mit der Geburt sind Kinder bereits in der Lage, sich mit ihrer äußeren Realität, d.h. den sozialen und ökologischen Lebensbedingungen auseinanderzusetzen. In diesem produktiven Prozess entwickelt das Kind das persönliche Bild von sich selbst, von seinen Mitmenschen, von seiner Lebenswelt. Die Kita stellt dabei einen wichtigen Entwicklungsraum da.

Das Bindungsverhalten des Kindes
Das Neugeborene verfügt über sinnliche Fähigkeiten und vielfältige Verhaltensweisen, die es befähigen, mit seinen Eltern Kontakt aufzunehmen. Diese sozial-emotionale Kompetenz, d.h. das Bindungsverhalten, ist neben der Gehirnstruktur der zweite Grundpfeiler der kindlichen Selbstentwicklung. Die Ergebnisse der entwicklungspsychologischen Forschungen zum Bindungsverhalten des Kindes sind von weitreichenden Folgen für unser erzieherisches Verhalten. Wir gestalten bewusste Beziehungsarbeit. 
Das Erkundungsverhalten des Kindes
Jedes Kind strebt beim Heranwachsen und Entwickeln nach Wachstum, Autonomie und Freiheit. Der Wunsch nach Selbstbestimmtheit ist in uns von Geburt an verankert, bei manchen stärker ausgeprägt, bei anderen weniger. Es ist der innere Antrieb, die eigenen Fähigkeiten zu entfalten; die Welt zu erobern und Talente zu entwickeln.
„Jede neue Entdeckung, jede neue Erkenntnis und jede neue Fähigkeit lösen im Gehirn von Kindern einen Sturm von Begeisterung aus. Diese Begeisterung ist der wichtigste für die weitere Entwicklung des Gehirns.“
 

Entwicklungs- und Bildungsbereiche

Das Freispiel
Die elementare Form der kindlichen Entwicklung ist das freie Spiel. Spielend erobern die Kinder ihre Welt, entwickeln die innere Einstellungen, soziale Fähigkeiten und kreative Fertigkeiten. Im Spiel ist das Kind der Akteur seiner eigenen Entwicklung:
Es sucht seinen eigenen Spielpartner, ist hoch motiviert, interessiert sich von sich aus für Dinge und Situationen, trifft eigene Entscheidungen, ist emotional engagiert.
Im Spiel ist das Kind ganz bei sich und den Dingen, Personen, Tieren, mit denen es umgeht. Spielend entwickelt es grenzenlose Phantasie.
Natur-Spiel-Räume

Zeit in der Natur ist gleichbedeutend mit Entwicklungszeit!
Wir haben unser Außengelände bewusst naturnah gestaltet – mit elementare Spielmaterialien wie Wasser, Erde, Sand, Lehm, Laub, Weidenzweige, Hölzer – aktivieren die sinnliche Wahrnehmung und regen das schöpferische Spiel der Kinder an.

Sprachentwicklung
Sprachförderung geschieht in unserer Kindertageseinrichtung überwiegend alltagsintegriert in allen Lebenssituationen und gezielten pädagogischen Aktivitäten z.B. durch Lieder und Fingerspiele, Bilderbücher, Singkreise, Tischgespräche, beim Theaterspielen.

Ästetische Bildung – kreativ sein heißt nicht ›basteln‹

Bei uns leben die Kinder überall ihre Kreativität aus
• im Bau von Bretterpfaden durch das überschwemmte Außengelände
• im Kochen von Kräuter- und Beerensuppen
• im Erfinden von „Quatschwörtern“ und Phantasiegeschichten
• im Vermenschlichen von Dingen und Spielfiguren
• im Ausdrücken von Gefühlen in Sand, Kleisterfarbe, Ton
• im Umgang mit „echtem“ Werkzeug
• im Musizieren mit Gabel, Topfdeckel oder anderen Instrumenten
• im Erfinden von Phantasiemaschinen mit Rohren, Pflastersteinen und Kiefernzapfen.                 

Kreativ sein heißt schöpferisch gestalten können, mit Materialien eigene Vorstellungen, Gedanken und Gefühle ausdrücken können, Lösungen für Probleme finden.
Wenn Kinder etwas Neues entdecken, müssen sie es zunächst wahrnehmend erforschen. Jedes ›Ding‹ kann zu einem Mittel der Gestaltung werden. Daher lehnen wir die Arbeit mit vorgefertigten Schablonen ab.

Im kreativen, ästhetischen Gestalten gibt es keine Bewertung.
Wir sprechen mit den Kindern über ihre Eindrücke, legen gemeinsam mit ihnen fest, ob, in welcher Form und für wen die Kunstwerke „präsentiert“ werden.
Im gemeinsamen Singen, in rhythmischen Klang- und Bewegungsspielen erleben die Kinder ihre Freude am musischen Ausdruck, geben ihrer Stimme einen Klang, versetzen ihren Körper in Bewegungen. In ihren schöpferischen Aktivitäten geben uns die Kinder Einblick in ihre Gedanken, Empfindungen und Ansichten.
Im schöpferischen Tun drücken sie sich selbst aus.

Die Kindertageseinrichtung als Sozialisationsinsel

Die Kindertageseinrichtung ist ein besonderer Ort für die kindliche Sozialisation, d.h. für die Entwicklung der kindlichen Persönlichkeit. 

In unserem Haus erweitern die Kinder ihren Lebens- und Beziehungsradius. 

 

Soziale Erziehung ergibt sich im Alltag der Kita, im Rahmen des gemeinsamen Spielens, Gestaltens und Lernens. 

 

Das letzte Jahr im Kindergarten - Brückenjahr

Maßgenau arbeiten

Aufbauend auf den bisher erworbenen Kompetenzen, der emotionalen und geistigen Reife, wollen wir die Kinder bewusst in ihrem Übergang zur Schule begleiten. 

Arbeit am Portfolio

Alle zukünftigen ›Schulkinder‹ bilden eine eigene Gruppe mit besonderen Erlebnis- und Bildungsangeboten. 

Buchstabenexperimente

Sie werden von einem festen Mitarbeiterinnenteam durch das letzte Kindergartenjahr begleitet.

Partizipation

UN-Kinderrechtskonvention

1998 haben Politiker mit fast allen Staaten der Welt einen Vertrag über die Kinderrechte geschlossen, damit in Zukunft die Rechte der Kinder möglichst weltweit eingehalten werden. Dieser Vertrag nennt sich die UN-Kinderrechtskonvention und umfasst vierundfünfzig Artikel. 

Beteiligung an Entscheidungsprozessen

Darunter fällt unter anderem das Recht auf Partizipation: Demokratische Formen der Beteiligung der Kinder an Entscheidungsprozessen und aktiver Teilhabe sind für uns ein wichtiger Beitrag zur sozialen Erziehung in Gegenseitigkeit. Im Rahmen von Besprechungszeiten, Projekten, Präsentationen, Festausschüssen und Mitgestaltung der Speisepläne, der Spielmaterialien bringen die Kinder ihre Ideen und Wünsche in die Gestaltung unserer Lebenskultur und des Lebensalltags ein.


Über die Kitaverfassung und das Kinderbeschwerdeverfahren haben wir uns in der Kita auf geltenden Partizipationsrechte verständigt.

Die Eingewöhnung

Der Übergang

Der Übergang aus der Familie heraus in unsere Kindertageseinrichtung bedeutet für Kinder eine große Herausforderung an seine Fähigkeit, sich an neue Umgebungen anzupassen und Beziehungen zu fremden Menschen aufzubauen. 

Neue Situationen, neuer Tagesablauf

Es muss sich an neue Situationen, einen anderen Tagesablauf und an die tägliche, mehrstündige Trennung von den Eltern gewöhnen. Auch für Eltern ist es ein neuer, wichtiger Schritt, ihr Kind in fremde Hände zu geben. Auch sie machen neue Lernerfahrungen über ihr Mutter- und Vater-Sein.

 

Sich sicher fühlen von Anfang an

Unser Ziel ist, dass sich jedes Kind sicher und geborgen fühlt in unserer Kita – von Anfang an. Dabei richten wir uns nach keinem stringenten Fahrplan. Wir gestalten den Eingewöhnungsprozess eines jeden Kindes mit den Eltern individuell und sensibel, entwicklungs– und altersentsprechend.

Kinderschutz

Gesetzlicher Kinderschutzauftrag
Als Kindertageseinrichtung kommt uns bei diesem gesetzlichen Schutzauftrag eine besondere Verantwortung zu. Der Paragraf 8a des achten Sozialgesetzbuches regelt den Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung.
Kinderschutzkonzept

Unsere DRK Kindertageseinrichtung verfügt über ein Kinderschutzkonzept, welches in Zusammenarbeit mit der Fachberatung vom DRK Gütersloh in Zusammenarbeit mit den Kitas des Kreises erarbeitet worden ist. 

Dort sind unter anderem Verfahrenswege bei institutionellen Kindeswohlgefährdungen sowie ein Verhaltenskodex für alle pädagogischen und nicht-pädagogischen Mitarbeitenden festgelegt. Eltern ist dieses Konzept jederzeit zugänglich. PDF

Inklusion

Inklusion wird vom lateinischen Wort ›includere‹ abgeleitet und bedeutet übersetzt so viel wie ›Einschließung‹. Mit Inklusion ist daher gemeint, dass kein Mensch ausgeschlossen, diskriminiert oder benachteiligt werden darf. Jeder Mensch soll so wie er oder sie ist, akzeptiert, wertgeschätzt und unterstützt werden.
In unser DRK-Kindertageseinrichtung wird Verschiedenheit gelebt und findet sich vielfältig im Alltag für die Kinder und Familien wieder. Wir schützen das Recht des Kindes auf Gleichbehandlung unabhängig von seinem Geschlecht, seiner Religion seiner nationalen, ethischen oder sozialen Herkunft, seiner Hautfarbe und Ethnie, seinem Vermögen, seiner Behinderung oder einem sonstigen Status.

Wir erkennen an, dass die Entwicklungsprozesse von Kind zu Kind unterschiedlich verlaufen, sich sehr individuell verhalten und stellen uns entsprechend darauf ein. Das kann bedeuten, dass es Kinder gibt, die mehr Aufmerksamkeit, Beziehungsangebote oder Entwicklungsimpulse benötigen als andere.

Daher gibt es die Möglichkeiten
• Zusätzlicher Förderung in unserem Haus
• Die Beantragung eines Inklusionsplatzes